Die Ergebnisse deuten daher an, dass Biologika das Risiko für Depressionen im Vergleich mit Phototherapie und konventioneller Therapie reduzieren könnten. Die entzündungshemmende Wirkung und der positive Effekt der Biologika auf den Schweregrad der Psoriasis könnte daher eine günstige Auswirkung auf Depressionen haben.
Bei der Schuppenflechte kommt es zu erhöhten Entzündungsreaktionen im Körper. Sie äußert sich zunächst durch schuppende und juckende Herde der Haut, kann aber auch mit weiteren Begleiterkrankungen einhergehen. So haben Psoriasis-Patienten auch ein erhöhtes Risiko für Depressionen. Wissenschaftler haben jetzt untersucht, wie die verschiedenen Medikamente das Risiko für Depressionen erhöhen können.
Chronische, entzündliche Erkrankungen können das Risiko für Depressionen erhöhen
Die Depression ist eine ernste psychische Störung bei der es zu gedrückter Stimmung, fehlendem Antrieb, Verlust der Leistungsfähigkeit, des Selbstwertgefühls und der Lebensqualität sowie zu Schafstörungen kommt. Die Auswirkungen der Depression auf das Leben des Betroffenen werden häufig unterschätzt. Dabei erkranken etwa jede vierte Frau und jeder achte Mann einmal im Leben an einer Depression. Als Auslöser für eine Depression kommen neben sozialer und psychischer Belastung auch biochemische Änderungen im Gehirn oder Medikamente in Frage. Die Psoriasis kann als chronische Erkrankung eine große soziale und berufliche Belastung darstellen. Die Entzündungsreaktionen im Körper können darüber hinaus direkten Einfluss auf Prozesse im Körper nehmen und eine Depression möglicherweise begünstigen.
Die Wissenschaftler untersuchten jetzt Patienten mit Psoriasis auf depressive Symptome mit Hilfe des Hospital Anxiety and Depression Scale Fragebogens. Der Fragebogen dient zur Selbstbeurteilung von depressiven Symptomen und Angstsymptomen. Ein Wert von 0–7 ist dabei unauffällig. In der Studie wurden Patienten untersucht, die entweder mit Biologika, mit einer Phototherapie oder mit konventioneller Therapie behandelt wurden. Biologika sind neuartige, gentechnisch hergestellte Wirkstoffe, die den Krankheitsverlauf langfristig modulieren und begünstigen sollen.
Biologika reduzierten das Risiko für Depressionen
Die Wissenschaftler bestimmten die Häufigkeitsrate von depressiven Symptomen pro 100 Patientenjahren. Patientenjahre geben an, wie viele Jahre die Patienten insgesamt beobachtet wurden. Wenn beispielsweise 10 Patienten je 10 Jahre an einer Studie teilnehmen, umfasst die Studie 100 Patientenjahre. Bei Patienten, die mit Biologika behandelt wurden, kam es zu 3,01 Fällen von depressiven Symptomen pro 100 Patientenjahre. Bei Patienten, die mit Phototherapie oder konventioneller Therapie behandelt wurden, kam es zu 5,85 und 5,70 Fällen pro 100 Patientenjahre.
Die Ergebnisse deuten daher an, dass Biologika das Risiko für Depressionen im Vergleich mit Phototherapie und konventioneller Therapie reduzieren könnten. Die entzündungshemmende Wirkung und der positive Effekt der Biologika auf den Schweregrad der Psoriasis könnte daher eine günstige Auswirkung auf Depressionen haben.
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